Einkommensteuertarif 2021

Da die Lohnsteuer keine eigene Steuerart ist, sondern nur eine besondere Erhebungsform der Einkommensteuer (§ 38 EStG) für die Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, ist das Einkommensteuergesetz (EStG) die Rechtsgrundlage für die Lohnsteuer.

Das zu versteuernde Einkommen bildet die Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer. Die Steuerschuld wird dabei durch den Einkommensteuertarif (§ 32a EStG) festgelegt. Durch diesen Tarif wird jeder Höhe des zu versteuernden Einkommens ein Steuerbetrag zugeordnet. Damit ist der Steuertarif das Kernstück des Einkommensteuergesetzes.

Das zweite Familienentlastungsgesetz enthält auch die Änderungen zum Einkommensteuertarif für 2021 und 2022. Das Gesetz wurde am 07.12.2020 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Der Grundfreibetrag steigt in zwei Schritten: Für das Jahr 2021 beträgt er 9.744 Euro, ab 2022 erhöht er sich auf 9.984 Euro. Es bleibt jeweils beim Eingangssteuersatz von 14 Prozent. Durch eine Verschiebung der übrigen Tarifeckwerte um die geschätzte Inflationsrate wird der Effekt der kalten Progression abgemildert.
Mit dem vom Bundestag am 12. Mai 2022 verabschiedeten Steuerentlastungsgesetz wurde der Grundfreibetrag für 2022 rückwirkend ab dem 1. Januar 2022 auf 10.347 Euro angehoben. Das Gesetz wurde am 27.05.2022 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Es gibt eine Nullzone (festgelegt durch den Grundfreibetrag = steuerliches Existenzminimum) in der keine Steuer anfällt, daran anschließend eine Progressionszone (Das zu versteuernde Einkommen wird mit steigenden Grenzsteuersätzen belastet) und ab einem bestimmten Einkommen die Linearzone/Proportionalzone (ab diesem Einkommen wird mit dem Spitzensteuersatz besteuert).

Einkommensteuertarif 2021 (Formel nach § 32a EStG)

Zone Grenz­steuersatz Einkommens­spanne Formel
Nullzone (Grund­freibetrag) 0% 0 - 9.744 € 0
Untere Progressions­zone 14% - 24%
linear ansteigend
9.745 € - 14.753 € (995,21 * y + 1.400) * y
Obere Progressions­zone 24% - 42%
linear ansteigend
14.754 € - 57.918 € (208,85 * z + 2.397) * z + 950,96
1. Proportional­zone 42% 57.919 € - 274.612 € 0,42 * x - 9.136,63
2. Proportional­zone (Reichen­steuer) 45% 274.613 € und mehr 0,45 * x - 17.374,99

y ist ein Zehntausendstel des den Grundfreibetrag (9.744 €) übersteigenden Teils des auf einen vollen Euro-Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens.
z ist ein Zehntausendstel des 14.753 Euro übersteigenden Teils des auf einen vollen Euro-Betrag abgerundeten zu versteuernden Einkommens.
x ist das auf einen vollen Euro-Betrag abgerundete zu versteuernde Einkommen.
Der sich ergebende Steuerbetrag ist auf den nächsten vollen Euro-Betrag abzurunden.

Wie stark ein Einkommen mit Einkommensteuer belastet wird, hängt vom jeweiligen Durchschnitts- und Grenzsteuersatz ab.

Nach § 38a EStG wird die Jahreslohnsteuer nach dem Jahresarbeitslohn so bemessen, dass sie der Einkommensteuer entspricht, die der Arbeitnehmer schuldet, wenn er ausschließlich Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit erzielt. Dabei wird vom laufenden Arbeitslohn die Lohnsteuer jeweils mit dem auf den Lohnzahlungszeitraum fallenden Teilbetrag der Jahreslohnsteuer erhoben, die sich bei Umrechnung des laufenden Arbeitslohns auf einen Jahresarbeitslohn ergibt.


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