Fragen und Antworten zum Thema Mitarbeiterführung

Eine Führungsposition inne zu haben, bedeutet Verantwortung zu tragen. Zum Thema Mitarbeiterführung gibt es eine Vielzahl an Theorien, unterschiedliche Führungsstile und Managementmethoden. Dabei muss diese Thematik gar nicht so sehr verkompliziert werden. Nur wer sich selbst gut führen kann, kann auch andere gut führen. Es gibt gewisse Dinge, die eine gute Führungskraft mitbringen muss, um respektiert zu werden, die Mitarbeiter zu motivieren und für ein angenehmes Betriebsklima zu sorgen. Auf der anderen Seite gibt es auch Eigenschaften, die eine Führungskraft unbedingt ablegen sollte, wenn sie ihr Team erfolgsorientiert leiten will.

Jeder Mensch macht Fehler, diese zu reflektieren und daraus zu lernen, ist die Kunst. Was also gehört zu einer guten Mitarbeiterführung? Wie können Mitarbeiter effektiv motiviert werden und welche Fehler sollten Führungskräfte unbedingt vermeiden?

Wie gelingt es, Mitarbeiter richtig zu führen?

Gute Mitarbeiter sind in der Lage selbstständig zu arbeiten. Der Führungskraft kommt allerdings die Aufgabe zu, die Richtung vorzugeben. Das Ziel des Projekts oder des Jahres muss den Mitarbeitern bekannt sein. Dies kann zum Beispiel in regelmäßigen Meetings vermittelt werden. Haben die Mitarbeiter kein klares Ergebnis vor Augen, welches erreicht werden soll, sind sie unmotiviert und arbeiten uneffizient, denn schließlich wissen sie nicht, wofür sie eigentlich arbeiten. Ist das Ziel bekannt, stehen jedoch die einzelnen Etappenziele auf dem Weg dorthin noch nicht fest, muss sich die Führungskraft diese nicht allein ausdenken. Sinnvoller ist es eine Projektgruppe ins Leben zu rufen und den Mitarbeitern so die Möglichkeit zu geben, sich aktiv einzubringen, neue Ideen zu entwickeln und eigenverantwortlich zu arbeiten.

Wie gelingt es, die Mitarbeiter zu motivieren?

Zusatzprämien oder Auszeichnungen, wie "Mitarbeiter des Monats" motivieren Mitarbeiter meist kurzfristig. Eine kleine Aufmerksamkeit als Anerkennung für erbrachte Leistungen, ist immer eine empfehlenswerte Idee. Die Mitarbeiter fühlen sich so wertgeschätzt.
Eine ebenfalls wichtige Rolle spielen Anerkennung, Vertrauen und regelmäßiges Feedback zu der geleisteten Arbeit. Mitarbeitern ist es wichtig, Ernst genommen zu werden und zu spüren, dass die Führungskräfte Vertrauen in ihre Kompetenzen haben.

Mitarbeiterzufriedenheit ist einer der zentralen Schlüssel zum Erfolg.

Wie können Mitarbeiter gefordert werden?

Mitarbeiter brauchen Ziele und Aufgaben, die sie fordern, jedoch nicht überfordern. Die Ziele sollten genau festgelegt sein und in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Feedback ist wichtig, damit die Mitarbeiter wissen, was sie gut machen und was sie noch besser machen können. Erledigt ein Mitarbeiter seine Arbeit gut, sollte die Führungskraft ihm schrittweise mehr Verantwortung und Freiraum einräumen.

Wie werden Mitarbeiter optimal gefördert?

Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen sind wichtig, damit die Mitarbeiter optimal gefördert werden. So können sie ihre Kompetenzen verbessern und sich weiter entwickeln. Ein Mitarbeiter, der sich regelmäßig weiterbildet, ist motiviert und erhöht seine Chancen im Unternehmen weiter aufzusteigen. Zudem vermitteln regelmäßige Weiterbildungen den Mitarbeitern das Gefühl, dass die Führungskräfte an ihre Kompetenz glauben und gern in ihre Weiterbildung investieren.

Wie wichtig ist eine gute Bezahlung?

Eine faire Bezahlung ist entscheidend, damit die Mitarbeiter motiviert und zufrieden sind. Zusätzlich zum Gehalt sind Gewinnbeteiligungen, Spesenkonten oder einmalige Boni für besondere Leistungen empfehlenswert. Lob und Anerkennung sind, wie schon erwähnt, zur dauerhaften Motivation besser geeignet, als finanzielle Zuwendungen. Haben die Mitarbeiter jedoch das Gefühl, dass sich ihr Fleiß auch finanziell bezahlt macht, steigert das zusätzlich die Motivation.

Wie wichtig ist gegenseitiger Respekt?

Egal, um welche Branche es sich handelt, Angestellte sind in der Regel kritikfähig und sollten auch mit negativer Kritik von Führungspersonen umgehen können. Wichtig ist dabei der gegenseitige Respekt. Egal, wie sehr sich eine Führungsperson über einen Mitarbeiter ärgert, sie darf nicht ausfällig werden. Genauso darf auch der Mitarbeiter sich gegenüber der Führungskraft oder den anderen Mitarbeitern respektlos verhalten. Höfliche Umgangsformen sind in einem funktionierenden Unternehmen das A und O. Die Führungskräfte dürfen dabei nie vergessen, dass die Mitarbeiter ihnen lediglich ihre Arbeitszeit verkaufen, nicht aber sich selbst.

Müssen Mitarbeiter immer über alles informiert werden?

Information ist wichtig. Nur ein informierter Mitarbeiter ist auch ein motivierter Mitarbeiter. Zwar müssen Mitarbeiter nicht jedes Detail kennen, jedoch brauchen sie genügend Informationen, um organisatorische Prozesse nachvollziehen zu können. Werden Mitarbeiter nicht über die Hintergründe bestimmter firmeninterner Prozesse informiert, führt dies zu Frustration und dem Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Informationen müssen den Mitarbeitern so zugänglich gemacht werden, dass sie eigene Vorschläge und Anregungen einbringen können.

Wie geht eine Führungskraft am besten mit ungeklärten Zuständigkeiten um?

Ungeklärte Zuständigkeiten sollten gar nicht erst aufkommen. Jeder Mitarbeiter sollte zu jeder Zeit wissen, was seine Aufgaben sind und an wen er die Ergebnisse zu liefern hat, beziehungsweise mit wem die Arbeitsfortschritte abzustimmen sind. Dazu ist die Formulierung klarer Regeln nötig, so www.handelsblatt.com. Checklisten und Formulare helfen ebenfalls, Missverständnisse von vornherein auszuschließen und Informationsverluste zu minimieren. Tritt doch einmal eine Unklarheit auf, sollte diese schnellstmöglich beseitigt werden.

Wie sinnvoll sind Mitarbeitergespräche?

Regelmäßig geführte Mitarbeitergespräche sind in der Regel nicht förderlich für das Betriebsklima. Kaum ein Mitarbeiter freut sich auf dieses Gespräch und Unsicherheiten machen sich breit. Die Anspannung Einzelner wirkt sich wiederum negativ auf das gesamte Betriebsklima aus. Zyniker könnten behaupten, eine gute Führungskraft, die regelmäßigen Kontakt zu ihren Mitarbeitern hält und für ein gutes Betriebsklima sorgt, könnte komplett auf bürokratische Mitarbeitergespräche verzichten. Diese seien vielmehr aus das Unvermögen der Führungsebene zurückzuführen und sollen deren guten Gewissen dienen. Fehler, die monatelang gemacht werden, lassen sich sowieso nicht in einem kurzen Gespräch ausbügeln, so der Artikel "Mitarbeitergespräche - Schweigen wäre Gold" von der Erfolgs-Werkstatt.

Was sind typische Fehler, die eine Führungskraft vermeiden sollte?

  • Sich vor Entscheidungen drücken: Entscheidungen müssen wohl überlegt sein, jedoch darf eine Führungskraft sich nicht vor einer eindeutigen Aussage drücken. Das Risiko sich falsch zu entscheiden, ist immer gegeben. Eine klare Position einzunehmen ist dennoch wichtig. Wer dies nicht tut, demotiviert seine Mitarbeiter.
  • Den Mitarbeitern nicht zuhören: Die Führungskraft hat das Sagen und möchte in ihrer aktiven Rolle wahrgenommen werden. Nicht selber reden, sondern anderen zuhören, wird fälschlicherweise oft mit Passivität verwechselt. Wer seinen Mitarbeitern aber nicht zuhört und sich vorschnell eine Meinung bildet, läuft Gefahr, Fehlentscheidungen zu treffen, da die Sachlage als solche nicht in ihrer Gesamtheit überblickt werden kann. Zudem kann ein anderer Blickwinkel bei Problemlösungen ganz neue Perspektiven eröffnen.
  • Die gesamte Planung an sich reißen: Natürlich sollte einen Führungskraft das Ziel vorgeben. Wer aber alle noch so kleinen Entscheidungen darüber, wie dieses Ziel zu erreichen ist, an sich reißt, vermittelt seinen Mitarbeiter das Gefühl, kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu haben. Delegation ist besser als Kontrolle.
  • Sich für etwas Besseres halten: Wer sich seinen Mitarbeitern gegenüber respektlos verhält, kann auch von ihnen keinen Respekt erwarten. Eine Führungskraft sollte, genau wie die Mitarbeiter, pünktlich zum Meeting erscheinen und sich während einer Präsentation nicht mit dem Lesen von Email beschäftigen. Mit gutem Beispiel vorangehen, lautet die Devise.
  • Fehlerfreies Handeln fordern, selbst aber keine Fehler zugeben: Fehler passieren in jedem Unternehmen. Solange der Mitarbeiter aus dem Fehler etwas lernt und denselben Fehler nicht zweimal begeht, sollte eine Führungskraft nicht mit überzogener Härte darauf reagieren. Dies führt nur dazu, dass Mitarbeiter künftig Fehler verschweigen oder aus Angst, etwas Falsches zu tun, lieber gar nichts tun.

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